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Kowall benachrichtigt Ukrainischen Botschafter.

Oder: Der Schritt in die grosse Welt. Ein Kommentar von Birgit Medlitsch.

Der frühere Vorsitzende der „Sektion 8“ und derzeitige Vizeparteivorsitzender der SPÖ in Wien Alsergrund (8. Bezirk) machte schon öfter auf sich aufmerksam.

Am 21. März 2023 gab er unter anderem via Twitter seine Kandidatur für den SPÖ-Bundesparteivorsitz bekannt. Es kam dann doch nicht dazu, denn als Andreas Babler seine Kandidatur bekanntgab, zog Kowall seine Absichtserklärung zurück.

Gestern setzte er einen Tweet auf Twitter ab:

Quelle: Twitter, Account von Nikolaus Kowall

Nun muss man bedenken, er richtet seine Worte an den Botschafter der Ukraine, der einen Staat mit rund 36 Millionen Einwohnern vertritt.

Herr Kowall ist nicht Bundespräsident.
Er ist nicht Außenminister.
Er ist kein Diplomat im Staatsdienst.
Er ist nicht Bundeskanzler.
Er ist auch nicht Bundesparteivorsitzender der SPÖ.

Er ist Vizeparteivorsitzender der SPÖ in Wien Alsergrund.
In diesem Bezirk gab es bei der letzten Nationalratswahl im Jahr 2019 gerade einmal 2.283 SPÖ-Wähler.

Nur damit wir die Relation und Grösse richtig einordnen können:

Bei der letzten Nationalratswahl gab es Österreichweit insgesamt 1.011.868 Stimmen für die SPÖ.
Im Wien Alsergrund (8. Bezirk) waren es 2.283 Stimmen.
Gemessen an allen Stimmen sind das gerade einmal 0,22562231 Prozent.

Wie kann jemand in dieser Positon dem Aussenminister der Ukraine etwas mitteilen?
Und noch dazu auf diesem Weg, also via Twitter?

Ich überlege den richtigen Ausdruck für diese – sagen wir einmal – Vorgehensweise.
„Anmaßung“ könnte es vielleicht treffen.

Die Relationen.

Der Botschafter der Ukraine vertritt einen Staat mit einer Fläche von 603.628 km² und mehr als 36 Millionen Einwohnern.

Nikolaus Kowall vertritt keinen Staat und keine Partei.
Er vertritt einen Teil einer Partei, nämlich die SPÖ im 8. Wiener Gemeindebezirk, mit 2.283 SPÖ-Wählern bei der Nationalratswahl 2019.

Was wird sich der Botschafter der Ukraine denken?


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