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Linke Ideologien – unbewältigte Last und Gefahr für die Zukunft.

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Ein Gastkommentar von @guenschl.

Seit 1945 wird die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands in vielfältiger Weise aufgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen die verübten Greueltaten, aber auch Fragen, warum eine einst kleine Splitterpartei mit einem so verhängnisvollen Programm auf demokratischem Weg an die Macht kommen konnte, warum viele intelligente und gebildete Leute sich in unterschiedlichsten Rollen und Positionen in dieses Regime einbinden ließen. Das alles ist richtig und wichtig für ein „Nie wieder“.

In den letzten Jahren wurde diese in der Gesellschaft breit angelegte Abwehrhaltung gegen Hassideologien jedoch von links missbraucht, indem dieser gesellschaftliche Abwehrimpuls auf alles gelenkt wird, was der eigenen politischen Haltung nicht entspricht. Ob der als politische Gegner identifizierte Widersacher tatsächlich rechtsextrem, rechts, mitte-rechts, konservativ oder bürgerlich denkt, das wird nicht weiter differenziert. So kann die geballte Empörung der aufgeklärten Gesellschaft auch auf politisch völlig unverdächtige Gruppierungen gerichtet werden, so der durchaus wirkungsvolle Plan der Linksideologen.

Um die selbst eingenommene eigene Position des Gutwilligen, des Guten, nicht zu gefährden, vermeidet man jeden Hinweis auf das historische Versagen kommunistischer Strömungen und Regime. Diese Vergangenheit von Lenin, Stalin, Polpot, Mao und bis in die heutige Zeit Kuba, Nordkorea, Venezuela, Russland, wurde bis heute nie systematisch aufgearbeitet. Die verübten Massenmorde, Massenverfolgungen, Greueltaten, die Unterdrückung, die Repression, sie finden in den Altmedien, insbesondere im ÖRR, keinen oder kaum einen Platz.

Im Gegenteil, diese menschenverachtende Ideologie erlebt eine Nostalgie in Universitäten, supranationalen Institutionen, NGOs und ThinkTanks. Beginnend mit den 68igern wurden insbesondere sozialwissenschaftliche Studienfächer ent-wissenschaftlicht, also ideologisiert. Die zweite Zielgruppe waren die Medien, also die Kanäle, über die man die breite Bevölkerung schnell und umfassend indoktrinieren konnte.

War dieses politisch nach links gerückte universitär-mediale System zunächst noch relativ realitätsnah, so änderte sich dies drastisch, als die überwiegend in den USA – und übrigens auch hier in sehr linken Universitäten – entstandenen Strömungen zu uns überschwappten. Getarnt, als antikolonialistisch oder antiimperialistisch auftretend, aber im Kern totalitär ausgerichtet, agiert diese Szene mit ihrer cancel culture und letztlich rassistischen Motiven völlig skrupellos. Insbesondere grüne Parteien, woke und somit moralisch überlegene sektenähnliche Gebilde, setzen unsere Jugend mit ihrer substanz- und realitätsbefreiten Panikmache, mit ihren Untergangsszenarien, in irrationale Ängste und Zwänge.

Und unsere Universitäten, unsere Medien und viele derer, die früher guten Glaubens und mit guten Absichten das Nie-wieder-Dogma verinnerlicht hatten, sind nun nicht nur auf dem linken Auge blind, wenn es um die Gefahren dieser Ideologien geht, man schließt allzu bereitwillig gleich beide Augen. Es geht ja gegen rechts! Selbsternannte Heilsbringer dieser Ideologie, Babler, Habeck, Baerbock, Gewessler, Rauch, sie machen sich zu Botschaftern der Untergangsapokalypse. Kommunistischen Grundideen folgend, verorten sie die Hauptschuld für ihre selbstdefinierten und selbstmodellierten apokalyptischen Weltuntergängen bei den Besitzenden, den Leistungsträgern. Also müssen diese bloßgestellt, geächtet, enteignet und am besten in Arbeitslager abgeschoben werden, wie dies die deutschen Linken gefordert haben.

Ohne eine seit Jahren von linken Journalisten durch und durch unterwanderte Medienlandschaft wäre dies undenkbar. Dabei bildet der ÖRR die Speerspitze, der die Nationalsozialisten täglich zu recht verteufelt, aber im Gegenzug den Kommunismus und seine auf Aktualität getrimmten modernen Spielarten nicht erwähnt oder verharmlosend darstellt. Nicht zu vergessen, die Europäische Union, jenes demokratisch nicht legitimierte und nur von einer politischen Elite gewollte absurde Konstrukt, das mit überbordenden bürokratischen Auflagen die Wirtschaft immer mehr lähmt und die Bürger, um deren Wohl es ja eigentlich der Politik gehen sollte, mit Zensurgesetzen, Bargeldeinschränkungen und Spionagesoftware gängelt und quält.

Europa und seine Bürger gehen nicht zuletzt durch die fehlende Aufarbeitung des Kommunismus schweren Zeiten entgehen. Die Zukunft steht auf dem Spiel. Wir müssen die Politik wieder entideologisieren. Und natürlich unsere Universitäten, Medien, ja auch Schulen und Kindergärten. Dass ich das heute, Jahrhunderte nach Beginn des Zeitalters der Aufklärung, hier schreiben muss, versetzt mich selbst in Staunen. Aber wir müssen unsere Positionen laut äußern, unsere Demokratie, unseren Wohlstand verteidigen. Wir sind es unseren Enkeln schuldig.


Wer gerne mehr von @guenschl lesen oder sich mit ihm austauschen möchte, findet ihn auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter): @guenschl

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Hans Hinterberger

    Extrem guter Artikel, der den Zustand in dem wir uns gerade befinden wiedergibt. Gerade in der Abkehr und der Ersatz von Naturwissenschaften durch irgendwelches Pseudowissenschaftliche irgendwelchen Ideologien folgend sehe ich eine der größten Gefahren.
    Soziologie habe ich während meines lange zurück liegenden Studiums auch gestreift und streifen müssen. In Erinnerung blieb mit die Frage einer Studentin, sie sagten doch während der Vorlesung letzte Woche genau das Gegenteil von heute. Antwort: Es gibt kein Richtig oder Falsch, nur verschiedene Theorien und Ansätze.
    Heute zählen solche Sachen zur ‚Wissenschaft‘ die wir damals im Suff nach einer Flasche Wisky diskutierten, weil manchen sogar die Soziologie noch zu wenig weit geht,

  2. Christof

    Großartige Zustandsbeschreibung der politischen Krise, unter der unsere westliche Zivilisation so entsetzlich leidet und an der sie zugrundegerichtet wird.

    Das Perfide: diese angeblichen Kämpfer gegen rääächz bedienen sich haargenau jener Methoden, mit denen die Unsäglichen 1933 die Macht ergriffen und einzementierten.
    Wer imstande ist, Geschichte sinnerfassend und in ihren Zusammenhängen zu verstehen, weiß das.

    Ich schließe mit dem Zitat eines Hoffnungsträgers:

    ¡VIVA LA LIBERTAD, CARAJO!

  3. Balder

    Eine hervorragende Darstellung! Lange hat man die 68er als gescheiterte Generation betrachtet. Das ist falsch, wie der Kommentar überzeugend darlegt. Deren ideologische Saat bringt auch heute noch giftige Früchte hervor. Es wird lange dauern, bis deren Wirkungsfelder wieder rational bestellt werden, gerade der mediale Sektor rekrutiert sich ständig selbst aus dem sehr zutreffend beschriebenen Milieu. Und selbstverständlich wird gerade deshalb der ÖRR eine solche Analyse niemals selbst treffen. Ein herzliches Dankeschön an den Autor.

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