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Die Kandidatur von Joe Biden. Es ist vorbei.

Die Schnell-Analyse von Politikwissenschaftler @BalderGullveig.
Samstag, 6.7.2024, 04:30 Uhr.

Das Biden-Interview auf ABC von vor zwei Stunden glich einer öffentlichen Hinrichtung. Nach CNN war dies bereits der zweite Haussender der Demokraten, der Biden fallen ließ.

ABC zeigt schonungslos einen alterstarrsinnigen Kandidaten, der die drohende Wahlniederlage gegen Trump nicht wahrnehmen kann oder will, dem aber außer Beschwichtigungen und Verharmlosungen der Gefahr des Verlustes des Präsidentenamtes nichts einfällt. Sein einziges „Argument“ ist, er werde gewinnen und nur er könne gewinnen.

Das wird keinen Anhänger seiner Partei und erst recht nicht die Funktionäre beruhigen. Nach dem Duell mit Trump ist dies nun sein zweites TV-Debakel in wenigen Tagen. Teil 2 des Interviews wird am Sonntag ausgestrahlt. Zu retten wird hier nichts mehr sein.

Man wird in den nächsten Tagen, ja Stunden sehen, dass führende Demokraten und vor allem Geldgeber abspringen. Ein Festhalten an der Kandidatur ist aussichtslos, die Frage wird sein, ob sein Umfeld nun doch Biden zu einem Ausstieg aus dem Rennen bewegen wird oder eine innerparteiliche Schlammschlacht sondergleichen vier Monate vor der Wahl die Demokraten erschüttert.

In beiden Fällen zeigt sich ein unfassbares Versagen der Parteistrategen, die eine solch drohende Eskalation unschwer hätten erkennen können. Scheinbar hat die zerstobene Hoffnung, Trump juristisch von seiner Kandidatur abbringen zu können, ein völliges Chaos in der Partei erzeugt.

Selbst unfähig, einen erfolgsversprechenden Kandidaten anstelle Bidens zu nominieren, übernehmen dies nun die bisher loyal ergebenen linksliberalen Medienhäuser. Für Politikbeobachter stehen spannende Tage bevor.

Und jeder Mensch, dem seine Empathie nicht vollständig abhanden gekommen ist, muss erschüttert sein über den Umgang einer kleinen ideologisch völlig verbohrten Machtclique mit einem senilen Menschen, dessen Hilflosigkeit unübersehbar ist.

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