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Ein Artikel im Kurier.

Oder: warum prüft man nicht die Fakten, bevor man schreibt?

Ich lese sie gerne, die Artikel und Kommentare von Martina Salomon, Chefredakteurin des Kurier. Grundsätzlich. Aber dieser hat mir gar nicht gefallen. Nicht, weil ich dem Inhalt komplett widerspreche, manches sehe ich ähnlich, sondern, weil hier bei einem wichtigen Teil nicht korrekt recherchiert wurde.

Martina Salomon schreibt:

„Bei kleinsten Gehältern wiederum ist es oft attraktiver, Mindestsicherung mit geringfügiger Beschäftigung (oder Schwarzarbeit) zu kombinieren.“

Das ist nicht ganz richtig.

Wenn jemand die (bedarfsorientierte) Mindestsicherung erhält oder eine vergleichbare Leistung (Sozialhilfe), dann ist es zwar möglich, einer geringfügigen Beschäftigung nachzugehen, allerdings: das Einkommen daraus (wie jedes andere Einkommen) wird der Mindestsicherung angerechnet. Sprich: diese verringert sich um das Einkommen, das aus der geringfügigen Beschäftigung erzielt wird. Übrigens: Der Begriff „Mindestsicherung“ ist nicht in allen Bundesländern zu finden, in vielen nennt man diese Leistung „Sozialhilfe“ oder „Sozialunterstützung“.

Die Menschen sind verschieden.

Ich denke, man muss sich gut überlegen, ob man all jene, die diese Leistung beziehen, wirklich in einen Topf schmeissen darf. Denn: es gibt Menschen, die aufgrund widriger Umstände (vorübergehend) nicht in der Lage sind zu arbeiten oder Arbeit zu finden. Dafür gibt es mannigfaltige Gründe und Ursachen. Ich persönlich kenne Personen, die sich in der sozialen Hängematte sehr wohl fühlen, und die auch keine Anstrengungen unternehmen, da raus zu kommen. Diese streben auch nicht an, in irgendeiner Form, auch nicht „schwarz“ zu arbeiten. Die machen einfach nichts.

Es ist nicht fair.

Aber ich kenne auch solche, denen es nicht so gut geht, und die auf diese Leistung angewiesen sind. Und für diese Menschen ist diese Leistung auch gedacht, eine Unterstützung des Staates, eine Unterstützung der Gesellschaft für jene, die sie benötigen. Das sind oft Menschen, die leistungsorientiert sind, die froh wären, wenn sie arbeiten könnten. Nur sind sie vielleicht in irgendeiner Form eingeschränkt, physisch oder psychisch, und dadurch finden sie keinen Arbeitsplatz oder sind gar nicht in der Lage einer Arbeit nachzugehen.

Fehlende Recherche.

Man hätte wirklich kurz nachfragen können, beim zuständigen Magistrat oder einen Bezirkshauptmannschaft. Die Redaktion des Kurier ist ja nicht so klein, dass keine Mitarbeiter dafür zur Verfügung stehen würden.

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