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Ein Wahlkompass – Prost, alte Volkspartei.

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Die Diskussion mit Redakteuren und Wissenschaftlern nach dem Interview mit Politikwissenschaftler @BalderGullveig

Sechs Journalisten von Der STANDARD haben mit Hilfe von Prof. Laurenz Ennser-Jedenastik (Universität Wien) und Prof. Robert Huber (Universität Salzburg) einen Wahlkompass für die kommende Nationalratswahl kreiert. Vergangenen Sonntag haben wir hier auf klartexxt.com mit einem vielbeachteten Artikel auf die methodischen Schwächen der vom Standard publizierten und von der Universität Wien unterstützten Wahlorientierungshilfe „Der STANDARD Wahlkompass“ hingewiesen.

Politikwissenschaftler @BalderGullveig meinte im Interview, dass dieses Tool zu einer signifikanten Benachteiligung der ÖVP führt, weil es ihre Stammwähler in der Nähe anderer Parteien verortet. Daraufhin haben sich neben vielen X-Usern auch die beiden führenden Gestalter und Hauptakteure des Projektes, nämlich Prof. Laurenz Ennser-Jedenastik und Michael Matzenberger, Head of Data Journalism bei DER STANDARD, an der Diskussion auf X beteiligt.

Beide bestätigen, dass ein sehr simplifizierendes Verfahren herangezogen wurde, das zur Einordnung der Parteien innerhalb der Matrix diente. Politikwissenschaftliche Methoden kamen dabei nicht zur Anwendung.

Es wird von beiden Seiten auch konzediert, dass dies – wie von klartexxt.com beschrieben – zu einer unzulänglichen, ja falschen Einordnung der ÖVP am rechten Rand der politischen Landschaft führt.

Quelle: Account von Michael Matzenberger auf X (ehemals Twitter).
Quelle: Account von Laurenz Ennser-Jedenastik auf X (ehemals Twitter).

Dieser irreführende Sachverhalt ist somit den Protagonisten des Kompasses bekannt.

Eigene Fehler oder Korrekturbedarfe werden jedoch nicht eingestanden, dies läge vielmehr alles in der Verantwortung der ÖVP. Aber lesen Sie selbst und bilden sich ein Urteil, ob Sie dem Kompass als Orientierungshilfe für die Nationalratswahl Vertrauen schenken sollen.

Übrigens hat sich bisher kein einziger Vertreter der ÖVP dazu geäußert. Die Gründe hierfür kennen wir nicht. Dass die ÖVP über Fachleute verfügt, die dieses Problem verstehen sollten und auch die möglichen Konsequenzen für das Ergebnis der Nationalratswahl einschätzen können sollten, davon gehen wir eigentlich aus.

Naja, vielleicht macht man lieber eine Wahlkampfveranstaltung im Freien, es ist ja schön draussen und warm, das Bier ist kalt. Da ist es doch verschmerzbar, wenn der Kompass ÖVP-affinen Wählern andere Parteien zur Wahl anempfiehlt. In diesem Sinne: Prost, alte Volkspartei.


Wer gerne mehr von Politikwissenschaftler @BalderGullveig lesen oder sich mit ihm austauschen möchte, findet ihn auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter): @BalderGullveig


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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. C. Schwenniger

    Prost, alte Volkspartei?
    Man muss nicht drauf anstoßen, wenn sich eine einst so große und großartige Partei selbst komplett aufgegeben und dem Untergang hingegeben hat.

    Ich wünsche lieber eine Gute Nacht.
    Der Letzte bitte das Licht ausschalten.

    Mit lieben Grüßen,
    Christof, seit ca. 45 Jahren treu-loyales Parteimitglied durch dick und dünn.

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