Früher war … vieles besser. Genau.

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Als Kunde hast Du manchmal Fragen. Als Journalistin erst recht.

Und so registriere ich mich im Zuge meiner Recherchen in einem Portal für Ausschreibungen. Online.

Am folgenden Tag erhalte ich ein E-Mail von einer Mitarbeiterin dieses Portals. Ich kann es zuerst nicht zuordnen, weil auch bei diesem Portal die Unsitte herrscht, dass als Absender lediglich Vor- und Zuname ohne weitere Bezeichnung des Unternehmens bzw. der Institution angeführt werden.

[…] nicht korrekte Benutzer würden […] Reklamationen […] hervorrufen.

Nun denn, man teil mir dies mit: „Es tut uns sehr leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir für Sie keine Registrierung durchführen können. Unsere Plattform steht ausschließlich einem geschlossenen Benutzerkreis von eingetragenen Unternehmen aus der Baubranche zur Verfügung. Wir hoffen auf Ihr Verständnis für unsere Vorgangsweise, denn nicht korrekte Benutzer würden in unserer Datenbank, die auch für beschränkte Ausschreibungen genutzt wird, Reklamationen bei unseren Kunden hervorrufen„

Mir ist nicht klar, welche Reklamationen meinen Registrieren bei deren Kunden hervorrufen könnte, das werde ich noch erfragen. Auf den Punkt am Ende des Satzes wurde offenbar auch bewußt verzichtet, da ich ja nicht erwünscht bin.

Die Begrüßung.

Nun denn, da ich ja als Journalistin angefragt habe, rufe ich die Absenderin des E-Mails an. Sie können mir da nicht weiterhelfen, meint sie, und verbindet mich zu Frau XY. Ich stelle mich bei Frau XY vor, mit Vor- und Nachname sowie Redaktion und so weiter, und sage einmal „Grüß Gott“. Frau XY sagt barsch „bitte“. Da denke ich mir schon – wo bin ich? Geht’s noch? Ich übergehe das und trage mein Anliegen vor. Dieses kann sie auch nicht beantworten, ich müßte Frau Diplomingenieur Z anrufen. Jetzt reicht es mir. Ich sage der Dame meine Meinung. Alleine schon die eigenartige „Begrüßung“ mittels „bitte“ ist eine einzige Frechheit.

Was noch alles?

Es kann nicht sein, dass ich
– mich registriere
– ein E-Mail mit einer Absage bekomme
– die Absenderin anrufe
– mit Frau XY reden muss
– und dann Frau Z anrufen soll.

Ich denke, die meisten meiner Leser verstehen, was ich meine.

Früher ging das wie? Genau: ich registriere mich, falls es nicht klappt, werde ich angerufen. Wenn die Dame mir nicht weiterhelfen kann, weiss sie genau, wer das kann, verbindet oder notiert einen Rückruf und fragt mich, wann ich am besten erreichbar wäre.

So war das einmal.
Und so sollte es noch immer sein.

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