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Die Pendler und die Wahl.

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Kurz vor Wahlen werden sie von Parteien beschenkt.

Meist haben Pendler nicht viel zu lachen. Früh aufstehen, spät heimkommen, 1-4 Stunden pro Tag für den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause. Da geht Lebenszeit drauf und man büßt Lebensqualität ein.

Manche Vertreter politischer Parteien interessieren sich das ganze Jahr für die Probleme und Anliegen der Pendler. Manche nur dann, wenn Wahlen bevorstehen. Und da wird dann verteilt, was das Zeug hält.

Ein Lokalaugenschein im nordöstlichen Weinviertel.

Hohenau an der March.

Schauen wir, was SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne im Wahlkampf und sonst für die Wähler tun.

SPÖ hat viel verteilt.

Zumindest 12 Personen aus dem Team Hohenau an der March (SPÖ) waren am 11. Jänner frühmorgens am Bahnhof und haben dort kleine Sackerl an die Pendler verteilt. Darin fanden die Pendler nicht nur Informationsmaterial zur Wahl, sondern auch Äpfel. Und das ist einmal etwas anderes – etwas Gesundes.

Die Grünen haben schon letzte Woche verteilt.

Von ihnen bekamen die Pendler am Bahnhof eine grüne Stofftasche mit dem Aufdruck „Bio macht schön“. Darin waren Informationsmaterial und ein kleines Sackerl mit Salatgewürz „Alles im Grünen“ von Sonnentor, das ich übrigens sehr empfehlen kann. Bezüglich der Schönheit hab ich jetzt noch nix gemerkt, also zumindest an mir nix. Geht es nach den Grünen, müßte ich als Biobäuerin ur-schön sein.

ÖVP verteilt am 18.1.2023.

Gespannt wird darauf gewartet, was in den Sackerln der ÖVP sein wird.
Denn: die letzte Verteilaktion für die Pendler hatte es in sich.

Da wurden nämlich unter anderem Faschingskrapfen verteilt. Das mag ja eine nette Idee sein, aber – wie praktikabel ist so ein Faschingskrapferl mit Zucker obendrauf für die Pendler? Klebrige Hände, Zucker, der überall hinfliegt. Wenn ich schön angezogen ins Büro unterwegs bin – wohin mit dem Krapfen? Ich kann den ja nicht in meine Handtasche oder meinen Aktenkoffer tun. Zucker und Fett wären dann überall. Also muss ich den Krapfen gleich essen. Das ist aber im Zug auch nicht so einfach. Den Zucker (und die Marmelade) habe nicht nur ich dann irgendwo oder überall picken, auch mein Nachbar bleibt davon vielleicht nicht verschont.

Hoffentlich fällt der Volkspartei Hohenau an der March diesmal etwas besseres und praktikableres ein.

Das beste an der letzten Aktion ist aber die Vorgeschichte, die uns eine damals sehr aufgeregte Obmann-Stellvertreterin im Zuge des ersten Teils der Hohenauer Sommergespräche erzählt hat.

Faschingskrapfen für die Pendler.

Die Krapfen der letzten Aktion wurden laut den Informationen, die wir bekommen haben, beim Discounter Penny gekauft.

Die Obmann-Stellvertreterin hatte dann die Aufgabe, diese mit ihrem Fahrrad dort abzuholen. Sie hätte sich gewünscht, dass der Obmann, damals Gerhard Bartosch (nicht zu verwechseln mit seinem grossen Bruder Herbert) die Krapfen mit dem Auto zu ihr transportiert hätte. Offenbar wollte er dies nicht. Sie hat sie also mit dem Fahrrad geholt, hat sie dann aufgebacken und mit Zucker bestreut.

Auch soll es im Vorfeld der Aktion eine Diskussion darüber gegeben haben, wie die Faschingskrapfen eingepackt werden sollten. Der Obmann hätte gemeint, eine Serviette würde reichen, seine Stellvertreterin hätte auf ein Sackerl bestanden. Die Sackerl hat sie dann selbst besorgt, selbst bezahlt, und die Krapfen darin verpackt.

Was daran so interessant ist, ist die unterschiedliche Herangehensweise. Wir haben damals beim Obmann, Gerhard Bartosch, nachgefragt, denn wir meinten, dass zum Beispiel Kipferl für Pendler einfacher zu handhaben sind als Faschingskrapfen. Es entwickelte sich eine längere Diskussion. Er meinte dann, dass die Faschingskrapfen einfacher zu organisieren gewesen wären.

Ja, kann sein, sieht aber nicht so aus, wenn man weiss, was alles diesbezüglich von seiner Stellvertreterin getan wurde.

Und: eigentlich ist es egal, ob etwas für eine Gemeindepartei einfacher zu organisieren ist.

Es soll ja dem, der es bekommt, eine Freude machen.
Das sollte an erster Stelle stehen, also die Pendler und Bürger, die, die man als Wähler gewinnen möchte.

Wir sind schon sehr gespannt, wie es diesmal ablaufen wird.

FPÖ kümmert sich um Anliegen.

Die FPÖ Hohenau an der March ist das ganze Jahr für die Bürger und Pendler da. Eine ihrer Forderungen ist seit langem, dass die Schnellzüge, die aus der Slowakei kommend bis Wien ohne Halt durchfahren, in Hohenau an der March Halt machen sollen. Dies würde Pendlern sehr viel Zeit beim Arbeitsweg ersparen und einen Teil der Pendlerzeit zu Freizeit und Familienzeit machen. Die Gemeindepartei sowie FPÖ-Politiker aus dem Bezirk Gänserndorf und dem Land Niederösterreich machen sich dafür stark.

Weitere Artikel zur politischen Kultur in Hohenau an der March:

Der Gemeindeparteiobmann der Volkspartei Hohenau und sein Frauenbild: „Der Mann müsse der Frau Einhalt gebieten.“

Volkspartei Hohenau: alte Forderungen und verpasste Chancen.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Doris

    Das mit den Krapfen hat mich damals auch geärgert. Wie stellen die sich das vor? Offenbar pendelt von denen niemand.

  2. Ernst

    Ich hab heute einen Faschingskrapfen bekommen. Da wurde aus Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt.

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